Mittwoch, 5. Dezember 2018

Künstliche Intelligenz und natürliche Dummheit

Man berauscht sich nun an Künstlicher Intelligenz (Altmaier), spricht von autonomem Fahren und ist nicht in der Lage, für eine vernünftige Netzabdeckung im Mobilfunk zu sorgen (mögliches Merkel-Argument: Dann bleiben sie halt stehen). Viel wichtiger wäre es, man könnte die natürliche Dummheit der Regierung reduzieren.

Der Digitalpakt ist die nächste Posse. Diese Initiative wird zwischen Bundestag und den Ländern zerrieben, unglaublich, wenn man bedenkt, wie schlecht ausgestattet die Schulen sind (nicht nur im Bereich Digitalisierung). Auch der Bereich Verwaltung hinkt bei der Digitalisierung hinterher. 

Wenn es eines Beispiels bedurft hätte, wie marode der Staat ist in seiner Führung, dann führt einem dieses Kompetenzgerangel und Profilierungsstreben vor Augen, wie lähmend der Föderalismus sein kann. Er gehört auf den Prüfstand und reformiert.

Eine orientierungslose Regierung beschert uns nur Probleme wie

  • Energiewende (umprofessionell angegangen, schlampig umgesetzt und teuer obendrein)
  • Verkehrspolitik (Dieselfahrvebote, kein Elektromobilitätskonzept, oder soll jeder seine    Steckdose mitnehmen?)
  • EU-Reform (stecken geblieben)
  • Wohnungsbau (nichts unternommen)
  • ÖPNV und Deutsche Bahn (marode, unpünktlich, störungsanfällig, unattraktiv)
  • Pflegenotstand (Probleme ausgesessen)
  • Migration (Schönreden und alles geschehen lassen, was auf uns zu kommt, beschwichtigen, hoffen)
  • Integration von Zuwanderern (siehe Migration, bei Hartz IV hiess es "Fordern und Fördern", bei Zuwanderern geschieht nichts von beidem , sie sind jetzt einfach da)
  • Rentenproblematik (siehe Migration)
  • Zustand der Bundeswehr (einfach lächerlich)
  • Realisierung von Grossprojekten (BER, S 21, Elbphilharmonie)
  • Grenzwertwahn (NO2 und andere)

Die Abgabenquote steigt und steigt, der Finanzminister brüstet sich mit einer schwarzen Null (er sollte eher zugeben, dass er eine rote Null ist). Dabei ist sicher jedem klar, dass bei sprudelnden Einnahmen strukturell eigentlich ein ganz dickes Plus zu erwarten wäre, was aber nicht der Fall ist, denn es wird weiterhin viel Geld verbraten. Nicht nur öffentliches Geld, sondern auch das der Bürger (siehe Abgabenquote). 

Die "Kohlekommission", der Dieselgipfel (wenn der Diesel zur Strecke gebracht sein wird, kommt als nächstes der Benziner dran, Leute!) und jetzt der Digitalpakt sind leuchtende Beispiele für die Ideenlosigkeit und mangelnde Entscheidungen. Solche Leute an der Spitze eines Unternehmens wären schon längst entlassen worden. Im übrigen werden Klimaziele besprochen, die so irreal sind, dass es fast weh tut. In Kattowitz vereinigen sind zig unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema, das Treffen wird nach 14tägigen Wehen eine Maus gebären, sprich eine Abschlusserklärung, die ausser unverbindlichen Versprechen nichts beinhaltet. 



Was ist zu tun: Mehr direkte Demokratie (zum Beispiel über Steuern und Abgaben die Bürger entscheiden zu lassen).

Mittwoch, 28. November 2018

FC Bayern München

Während der Trainer Niko Kovac in den Medien bis gestern Abend schon totgesagt wurde bzw. über die zu erwartende Abfindung spekuliert wurde, überschlagen sich die gleichen Leute heute ob der geschlossenen Mannschaftsleistung und des guten Spiels der Recken, von denen einige bekanntlich schon erhebliche Jahresringe angesetzt haben.

Es waren gerade die älteren Spieler, die dem Spiel Schwung und Höhepunkte verliehen haben. Und nun stehen dieselben Leute da und frohlocken in den höchsten Tönen. Der eine oder andere Kommentator erlaubt sich natürlich den Vorbehalt, man müsse erst mal das nächste Bundesligaspiel abwarten, um zu sehen, ob Kovac nicht doch fliegt.

Was macht man nicht alles für ein paar Klicks mehr. Die berühmte Trainerfrage nach einigen verlorenen Spielen vollzieht sich längst an einem bereits etablierten Drehbuch, bei dem dann auch kein grosses Nachdenken mehr erforderlich zu sein scheint.

Dabei ist es wie immer: Bei einem Trainerwechsel geben sich die Spieler einfach mehr Mühe, spielen, so wie sie es gelernt haben, und versuchen sich rein zu waschen. Damit keiner auf die Idee kommt, die schlechten Leistungen hätten an den Spielern gelegen. Das könnte daran liegen, dass die Spieler zu viel verdienen. Da ist ein einziger Sündenbock die einfachste Lösung.

Sonntag, 25. November 2018

Musikauswahl

Heute freue ich mich, eine kleine Auswahl von Musikstücken präsentieren zu können, die mich beeindrucken und an denen ich mich nicht satt hören kann:

Dem geneigten Leser zur Erbauung:

Martha Argerich - Scarlatti

Unglaublich das Tempo, die Brillanz und Klarheit des Spiels, wahrscheinlich eine ihrer Zugaben.

Daniil Trifinov - Chaconne d-moll von J.S. Bach

Wer die berühmte Chaconne von Bach, die für mich das schönste Stück für Violine ist, noch nicht auf dem Flügel gehört hat, muss diese Version von Brahms hören, die Trifonov nur mit der linken Hand spielt.

Andras Schiff - Präludium und Fuge BWV 872 Cis-Dur

Eines der schönsten Werke aus dem Wohltemperierten Klavier, das Präludium mit den ruhigen Vierteln im Bass, im Tenor mit repetierten Achteln und im Alt und Sopran mit Sechzehntelmotiven.

Die Fuge nimmt gegen Schluss immer mehr an Intensität zu.

Martha Argerich - Beethoven, 2. Klavierkonzert, 3. Satz

Unbändige Spielfreude, temperamentvoll.

Mitsuko Uchida - Mozart Klavierkonzert Nr. 9 Jeunehomme

Das letzte von Mozart in Salzburg 1777 komponierte Klavierkonzert, das Alfred Brendel für ein Weltwunder hält. Mitreissendes Rondo und entzückendes Menuett.


Auswahl wird fortgesetzt.













Mittwoch, 21. November 2018

Chloe Chua - Eine Elfjährige als Konzertmeisterin

Beim letzten Menuhin-Wettbewerb 2018 in Genf wurden herausragende Leistungen von jungen Musikern geboten. Die 11 Jahre alte Chloe Chua aus Singapur können Sie hier sehen und hören. Sie gewann den Junioren-Wettbewerb.

Sie spielte u.a. den Winter aus den Vier Jahreszeiten von Vivaldi zusammen mit dem Genfer Kammerorchester, das ohne Dirigent auftrat und von der jungen Geigerin als Konzertmeisterin geführt wurde. Dies war eine der Prüfungsbedingungen.

Geniessen Sie die Leichtigkeit, den Klang und die Brillanz des Spiels des Mädchens. Schauen Sie, wie gebannt die Orchestermusiker ihr bei den Solopassagen zuhören.

Montag, 19. November 2018

Friedrich Merz kandidiert

Friedrich Merz wird sein Erfolg in der Wirtschaft vorgeworfen oder zumindest nachgetragen, mehr oder weniger offen.

Das ist ja mal ein feines Moralisieren. Mir war sofort klar, dass diese Karte ausgespielt wird, wenn Herr Merz tatsächlich kandidieren sollte, was ja nun der Fall ist. Erfolg und Reichtum sind also fragwürdig bzw. sie implizieren das Fehlen von Moral, bis der Gegenbeweis vorliegt. Das was jetzt aber kommt, ist eine Vorverurteilung, die bestimmte Schubladen bedient. Der Spiegel bläst ins gleiche Horn.

Vielleicht gibt man dem guten Mann erst einmal die Möglichkeit, zu beweisen, was er leistet, wenn er gewählt wird Er gibt im Gegensatz zu den meisten anderen auch einiges auf dafür.

Müssen Michael Bloomberg, Bill Gates, Paul Allan, Warren Buffett, Hasso Plattner und Dietmar Hopp, allesamt Milliardäre, auch als unmoralisch bezeichnet werden? Meines Wissens haben sich diese nichts zuschulden kommen lassen und jede Menge Steuern gezahlt. Bis auf Bloomberg ist niemand in die Politik gegangen, aber alle haben der Gesellschaft etwas zurückgegeben.

Typisch deutsch und neidvoll, aber alles immer billiger haben wollen (Media-Markt: Ich bin doch nicht blöd!). Das ist mit ein Grund, warum wir in Deutschland weniger Mäzene haben, als in den USA, wo kulturelle Einrichtungen sehr oft und signifikant von Bürgern, vor allem den Reichen, getragen werden (Museen, Konzerthäuser etc.) und daher häufig nicht vom Staat unterstützt werden müssen.

Samstag, 17. November 2018

Fahrverbote und andere Absurditäten

Die DUH hat wieder gesiegt, unterstützt von Richtern und Politiker, die den Blick fürs das Ganze verloren haben.

Dieses Theater ist nun wirklich an Absurdität nicht zu überbieten:

Politiker, fernab jeder Sachkenntnis, beschliessen Grenzwerte von 40 Mikrogramm/cbm (am Arbeitsplatz werden 950 Mikrogramm/cbm Stickstoffdioxid für unbedenklich gehalten, in Kalifornien werden 103 Mikrogramm/cbm erlaubt), die völlig überzogen sind. Wahrscheinlich, um zu beweisen, wie toll sie sind und wie ambitioniert sie vorgehen im Dienste der Umwelt.


Die Hintergrundbelastungen (Schwerverkehr, Schifffahrt, Industrie und Heizungen werden überhaupt nicht berücksichtigt.


Die von Weltverbesserung beseelten deutschen Behörden stellen Messgeräte an Brennpunkten auf, möglichst nahe an die Fahrbahn, damit auch ja Höchstwerte gemessen werden können.


Jahrelang wird gemessen und niemand handelt. Man hätte damals schon "Luftreinhaltepläne" verabschieden und umsetzen können oder in den ÖPNV investieren können. Die Regierungen schauen zu, die Autoindustrie, der klar ist, dass diese Grenzwerte niemals in verkehrsreichen Gegenden erreicht werden können, verlegt sich auf Betrug (heute weiss man, dabei fahrlässig unterstützt vom KBA) und wird von den Behörden noch unterstützt durch lächerliche Testmethoden, von denen alle wissen, dass sie nie repräsentativ für den Normalverkehr sein können.


Mit Auffliegen des Betrugs gehen Umweltverbände auf die Autoindustrie los, verteufeln den Diesel und verlieben sich in E-Mobilität, wobei keiner die Frage stellt, wie dieser zusätzliche Strom erzeugt wird, und wie relativ ungünstig bzw. fragwürdig die Umweltbilanz eines E-Autos ist (Ressourcen, Stromquelle, fehlende Infrastruktur wie Ladestationen etc.). Die oberste Bundespysikerin, die es besser wissen müsste, schaut zu, wie immer.


Ein von öffentlicher Geldern teilfinanzierter Verein, die DUH, verklagt sukzessive Kommunen und Behörden, erfolgreich unterstützt von Verwaltungsrichtern, die den Blick fürs Ganze verloren zu haben scheinen und nur auf die irrsinnigen Grenzwerte schauen ("nun sind sie halt da, die Grenzwerte"; Merkel hätte besser frühzeitig sagen sollen: "Das ist nicht zu schaffen!"). Wenn die EU beschliessen würde, dass nur noch kerzengerade Bananen verkauft werden dürfen, würde die Deutschen wahrscheinlich auch mitmachen und sich an die Spitze der Bewegung setzen.


Zonen-Fahrverbote, die schwer zu kontrollieren sein dürften, sind so ziemlich das Dümmste, was einem einfallen kann. Sie sind weder verhältnismässig (Sperrung einer vielbefahrenen Autobahn, einer Hauptschlagader des Ruhrgebiets), noch dienen sie der Umwelt, weil dann Umwege gefahren, Staus produziert und längere Fahrzeiten erzeugt werden, was alles insgesamt die Emissionen nach oben treibt. Ausserdem werden Autobesitzer (Wertverlust), Berufstätige, Handwerker, Lieferanten etc. vor den Kopf gestossen, aber nicht die, die die unsinnigen Regeln verbockt haben oder Autos gebaut haben, die die Werte nicht erfüllen können.


In Verkennung der Tatsache, dass nach Expertenmeinung die heutigen Dieselmotoren mit zu den saubersten gehören, wird dieses Mobilitätsvehikel verteufelt und damit gleichzeitig geleugnet, dass wir den Verbrennungsmotor noch als Brückentechnologie brauchen für den Massenverkehr. 


Warum klagt die DUH nicht wegen zu hoher Nitratwerte im Grund-wasser, Mikroplastik im Stuhl (wohl zu schwierig oder nicht ergiebig) 
oder gegen Kaminbesitzer oder die Industrie?


Wenn man diesen Affenzirkus konsequent weiterführt, ist als nächstes der Benziner dran, der ÖPNV, soweit er noch Verbrennungsmotoren benutzt, die Bahn (Diesellokomotiven), die Binnenschifffahrt. Willkommen im Agrarland Deutschland, einer ruhigen und verkehrsbe-ruhigten zentraleuropäischen Idylle, das dann noch ein Drittel der Bevölkerung ernähren kann, wenn die Industrie sich weinend abwendet und die Arbeitsplätze mitnimmt.

Ich habe nichts gegen vernünftigen Umweltschutz, im Gegenteil (Flächenverbrauch, Artenvielfalt, saubere Luft und sauberes Wasser etc.), aber diese Politik, die eigentliche keine ist, sondern ein strafbares Zuschauen, Sich-treiben-lassen ohne Konzept (in wenigen Jahren wird man diesen Politikstil "merkeln" nennen), ohne langfristige, vorausschauende Planung, führt geradewegs in die Irre und in 5-10 Jahren werden wir feststellen, dass wir uns alle verlaufen haben.

Kurz vor der Hessenwahl zu sagen, dass man die Grenzwerte, die sowieso Humbug sind, relativieren möchte, ist genau so durchsichtig, wie dumm, den diese gelten EU-weit. Es beweist aber die Einfallslosigkeit und ist gleichzeitig ein Beweis, dass man nur noch herumdoktert und nicht das Problem professionell und in der Gesamtheit angeht. Der Blick fürs Ganze fehlt völlig und das schon lange, auch wenn gewisse Kommentatoren, die das Auto verteufeln, ihren Jubel nicht zurückhalten können.

Die "Energiewende" ist ein weiteres Beispiel für eine schlampige Umsetzung einer an sich vernünftigen Idee.

Mittwoch, 14. November 2018

Künstliche Intelligenz

Deutschland soll nach Vorstellungen der Bundesregierung mit Investitionen von sechs Milliarden Euro bis 2025 einer der weltweit führenden Standorte für Künstliche Intelligenz (KI) werden. Drei Milliarden Euro werde die Bundesregierung dafür bereitstellen, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier von der CDU zum Auftakt der Digitalisierungsklausur der Bundesregierung in Potsdam. Weitere drei Milliarden Euro würden an Investitionen aus privaten Mitteln erwartet.
Laut Forschungsministerin Anja Karliczek sollen mit diesem Geld unter anderem 100 neue KI-Professuren in Deutschland finanziert werden. Arbeitsminister Hubertus Heil verwies bei dem gemeinsamen Auftritt der drei Minister auf die enorme Bedeutung von KI auch für den Arbeitsmarkt.
Bei der zweitägigen Klausurtagung will die Bundesregierung die KI-Strategie beschließen, die dann auf dem nationalen IT-Gipfel am 4. Dezember in Nürnberg vorgestellt werden soll. Zudem soll ein Online-Zugangsgesetz verabschiedet werden, das den Aufbau eines digitalen Bürgerportals beschleunigt. Mit diesem sollen Bürger bis 2025 auf einer einzigen Homepage rund um die Uhr Zugang zu 575 staatlichen Dienstleistungen bekommen.
Nachdem die Energiewende vermasselt wurde (der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte in Deutschland ist seit der Jahrtausendwende von 13,94 auf 29,42 Cent pro Kilowattstunde in 2018 gestiegen, dies entspricht einer Steigerung von 111% beziehungsweise 6% pro Jahr), Grossprojekte im Desaster enden, die Infrastruktur verwahrlost und wir bei der Bildung immer mehr ins Hintertreffen geraten, dürfen wir auf diesen neuen grandiosen Wurf gespannt sein. Besser wäre es der natürlichen Dummheit vorzubeugen oder zuerst einmal dafür zu sorgen, dass Politiker mehr davon verstehen, worüber sie entscheiden. Oder ihre Arbeit machen und sich nicht von 6 Jahre alten Geburtenzahlen überraschen lassen (Lehrermangel).

Parteispende für die AFD

In den Nachrichten war wiederholt zu hören, dass eine Parteispende aus dem EU-Ausland gesetzwidrig sei. Das ist einerseits schlampig formuliert und zweitens nicht vollständig.

Unter EU-Ausland versteht man aus deutscher Sicht ein Staatsgebiet, das der EU angehört. Das ist die Schweiz genau nicht, sie ist kein Mitglied der EU.

Zweitens, und dies folgt aus dem Gesetzestext, sind Ausnahmen zulässig (auch bei der Schweiz):

Parteiengesetz

§ 25:

(1) Parteien sind berechtigt, Spenden anzunehmen. Bis zu einem Betrag von 1 000 Euro kann eine Spende mittels Bargeld erfolgen. Parteimitglieder, die Empfänger von Spenden an die Partei sind, haben diese unverzüglich an ein für Finanzangelegenheiten von der Partei satzungsmäßig bestimmtes Vorstandsmitglied weiterzuleiten. Spenden sind von einer Partei erlangt, wenn sie in den Verfügungsbereich eines für die Finanzangelegenheiten zuständigen Vorstandsmitglieds oder eines hauptamtlichen Mitarbeiters der Partei gelangt sind; unverzüglich nach ihrem Eingang an den Spender zurückgeleitete Spenden gelten als nicht von der Partei erlangt.
(2) Von der Befugnis der Parteien, Spenden anzunehmen ausgeschlossen sind: 
1.
Spenden von öffentlich-rechtlichen Körperschaften, Parlamentsfraktionen und -gruppen sowie von Fraktionen und Gruppen von kommunalen Vertretungen;
2.
Spenden von politischen Stiftungen, Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen, die nach der Satzung, dem Stiftungsgeschäft oder der sonstigen Verfassung und nach der tatsächlichen Geschäftsführung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecken dienen (§§ 51 bis 68 der Abgabenordnung);
3.
Spenden von außerhalb des Geltungsbereiches dieses Gesetzes, es sei denn, dass
a)
diese Spenden aus dem Vermögen eines Deutschen im Sinne des Grundgesetzes, eines Bürgers der Europäischen Union oder eines Wirtschaftsunternehmens, dessen Anteile sich zu mehr als 50 vom Hundert im Eigentum von Deutschen im Sinne des Grundgesetzes oder eines Bürgers der Europäischen Union befinden oder dessen Hauptsitz in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union ist, unmittelbar einer Partei zufließen,
b)
es sich um Spenden an Parteien nationaler Minderheiten in ihrer angestammten Heimat handelt, die diesen aus Staaten zugewendet werden, die an die Bundesrepublik Deutschland angrenzen und in denen Angehörige ihrer Volkszugehörigkeit leben oder
c)
es sich um eine Spende eines Ausländers von nicht mehr als 1 000 Euro handelt;


Da bis jetzt noch nicht feststeht, von wem die Spende kommt (siehe § 25, (2), 3 a), muss man erst einmal abwarten, ob dies gesetzwidrig war oder nicht. Dies hat nichts mit Sympathie oder Antipathie zu tun, sondern entspricht rechtsstaatlicher Betrachtung.

Staatsdefizite

Ich meine nicht etwaige Unterschiede der verschiedenen Staaten in Fragen der Menschenrechte oder der Qualität von Regierungen oder die Ausbildung von demokratischen Regeln oder Verfassungen. Nein, hier geht es ausschliesslich um die Frage der Haushaltsführung der Staaten. Die Unterschiede sind bemerkenswert, aber ob sie der breiten Öffentlichkeit so bewusst sind, lasse ich einmal dahingestellt.

Während einzelne Staaten - ungeachtet ihrer Haushaltsführung - Vertrauen geniessen, kommen andere Staaten weniger gut weg. Dies hat durchaus mit meinungsbildenden Faktoren von Medien und supranationalen Organisationen (IWF, EU, WTO etc.) zu tun.


Hier eine Liste aktueller Defizite (auszugsweise, Quelle: de.statista.com):



Staat                       Defizit 2018          Verschuldung/                                in Rel. zum BIP           BIP


Venezuela                   -  39.0 %                                                 

Brasilien                   -   8,3 %               87,3 %                      
USA                         -   5,3 %              108,2 %
Italien                     -   2,4 %              133,1 %
Russland                    +   0,2 %               18,7 %
Japan                       -   3,4 %              235,9 %
China                       -   4,1 %               51,2 %


Das aktuelle Haushaltsdefizit der USA betrug in den letzten 12 Monaten 1.100 Mr. $, im Oktober alleine über 100 Mrd. $.


Die Verschuldung Belgiens in Relation zum BIP betrug 1996 sogar über 140 %. 


Nun hackt die EU und mit ihr zahlreiche Regierungen auf Italien ein und drohen mit Sanktionen. Dabei ist es gerade eine Folge der unüberlegten Euro-Einführung, dass die südeuropäischen Euro-Länder wie Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, die nicht die währungsbedingten Produktivitätsfortschritte, wie vor allem Deutschland, verzeichnen konnten (die Lohnzuwächse in Deutschland waren hingegen vergleichsweise bescheiden),ungünstigeren Bedingungen ausgesetzt wurden.


Dies wird von namhaften Experten auch nicht bestritten. In der öffentlichen Meinung jedoch vorherrschend ist die Ansicht, dass dort nicht genug gearbeitet würde und dass man nicht mit Geld umgehen könne. 


Auf der anderen Seite werden die Rehordverschuldung von Japan und das gigantische Defizit der USA wenig thematisiert. Auch dass Deutschland und Frankreich lange und regelmässig die Maastricht-Kritereien (ohne Sanktionen) verletzt haben, scheint schon vergessen.


Dass Italiener und Spanier etc. nicht weiter schrumpfen, also konsolidieren können, ist ebenfalls einleuchtend. Um die Schwächen zu überwinden, muss investiert werden, allerdings eher in Infrastruktur, Bildung oder ganz allgemein in Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.


Es scheint wohl à la longue unumgänglich, dass die "schwächeren" Länder aus dem Euro ausscheiden, wenn der EU und der EZB nicht bald etwas besseres einfällt. Sanktionen (s.o.) helfen dabei bestimmt nicht, sie würden die EU auf Dauer noch mehr schwächen, der Brexit ist das jüngste Negativbeispiel.





Donnerstag, 25. Oktober 2018

Flug zum Mars und Plastikmüll

Immer wieder liest man von Plänen, irgendwann eine bemannte Marsexpedition zu starten. Dabei sind die technischen Schwierigkeiten ungleich höher, als bei der Expedition auf den Mond. Schon alleine die Entfernung und die damit verbundene Flugzeit stellt ein grosses Problem dar und ein Rückflug kann nur nach vielen Monaten erfolgen, wenn sich Mars und Erde wieder näherkommen.
Die Strahlenbelastung, die zu erwartende Aufenthaltsdauer von rd. 3 Jahren (Zeit für Flug und Aufenthalt) sowie die Versorgungssicherheit (Lebensmittel, Energie) lassen ein äusserst schwieriges und teures Projekt erwarten.


Bildquelle: http://hubblesite.org/image/4215/gallery

Mir kommt das wie Eskapismus vor, es ist bei den lebensfeindlichen Verhältnissen auf dem Mars auch nicht zu erwarten, dass sich Menschen hier eine Existenz aufbauen und überleben können (wenn überhaupt, dann nur eine begrenzte Zahl). Die Option, einen anderen Planeten besiedeln zu können, wenn es auf der Erde zu eng wird oder die Lebensgrundlagen hier zerstört sein sollten, besteht meines Erachtens nicht. Allenfalls bei Ingenieuren bestimmter Fachrichtungen, die sich hiervon technische Neuerungen versprechen oder hohe Budgetzuweisungen.

Es ist daher sinnvoller, solche Pläne auf Eis zu legen, und sich um die heimischen Probleme zu kümmern, bei denen sich Forschung und Investitionen lohnen. In vielen Fällen genügt auch ein Umdenken, wenn wir nicht riskieren wollen, dass unsere Lebensgrundlagen weiter zerstört werden.

Bildung und Erziehung, nachhaltige Ressourcenverwendung (Recycling ist noch nicht einmal richtig begonnen worden - wir sind zwar Weltmeister im Mülltrennen, exportieren aber dafür viel Plastikmüll), umweltfreundliche Energieerzeugung, nachhaltige, auch dezentral einsetzbare Agrartechniken zur Nahrungsmittelversorgung vor allem in den ärmeren Gebieten, Wiederaufforstung von Tropenwäldern und Begrünung arider Zonen (Sahel, Naher Osten), Stopp der Überfischung von Meeren.




Ein gutes Beispiel für die Technikverliebtheit des Menschen bei gleichzeitiger sträflicher Vernachlässigung der absehbaren Folgen ist der zunehmende Plastikmüll und die Mikroplastik, die unsinnigerweise in so vielen Produkten eingesetzt wird. Diese sind längst Bestandteil der Nahrungskette geworden und jetzt auch bei uns gelandet. Welche Folgen das haben wird, steht noch nicht einmal fest (Krankheiten, Unfruchtbarkeit, Allergien?). Wir sind schon eine grandiose, zuweilen grössenwahnsinnige Spezies!

Gleichzeitig befolgen wir absurde Grenzwerte für NO2 und scheuen nicht davor zurück, langlebige Kunststoffe bedenkenlos in die Nahrungskette loszulassen. Mit einer nicht durchdachten "Energiewende", für die Leitungskapazitäten und Speichertechnologien nötig sind, die noch nicht einmal installiert oder entwickelt sind, gefährden wir Versorgungssicherheit und günstige Strompreise. Alleine die Energie der Sonne würde ausreichen, um uns aller Versorgungsprobleme zu beheben und das ohne umweltschädliche Folgen. Entsprechende Projekte sind jedoch vor Jahren buchstäblich im Wüstensand verlaufen oder wurden sang- und klanglos eingestellt.

Warum gelingt es beispielsweise nicht, die Kunststoffverpackungen einzuschränken und den Einsatz von Kunststoffen bei Investitions- und vor allem Konsumgütern auf wenige und recycelbare Sorten zu beschränken und diese immer wieder zu verwenden. Kriterien: Wiederverwendbarkeit oder zumindest unschädliche Abbaubarkeit, Infrastruktur für Recycling (bei Glas funktioniert das doch schon lange) und das Bewusstsein der Marktteilnehmer.

Der Überbevölkerung in weiten Tielen der Welt und den hohen Geburtenraten muss auch wirksam begegnet werden, am besten und nachhaltig durch Bildung, Schaffung auskömmlicher Lebensgrundlagen (s.o., dezentrale und nachhaltige Agrartechnik mit Aufforstung und Begrünung) und besserer Gesundheitsversorgung. Die klassische Entwicklungshilfe hat hier nichts bewirkt, im Gegenteil, die Versorgung wurde schlechter und Abhängigkeiten vergrössert.

Dies würde auch die zu erwartende Massenmigration verhindern, die schon gar nicht wegen irgendwelcher Klimaveränderungen begonnen hat, sondern primär und schon immer vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt ist. Mit höherer Bildung in der Dritten Welt würde auch erreicht, dass auf Dauer stabilere politische Systeme in diesen Regionen entstehen können und die Eliten diese Länder nicht länger ausbluten lassen können.

Das zynischste Beispiel unseres Wirtschaftens ist nicht, dass nicht genügend getan wird, sondern dass Kriegswaffen in Länder verkauft werden, die Kriege führen oder bei denen es man mit Menschenrechten nicht so genau nimmt. Oder dass man Erzeugnissen aus diesen Ländern, insbesondere wenn sie veredelt oder verarbeitet sind, den Marktzugang bei uns erschwert. Es geht schliesslich ums Geschäft.










Samstag, 20. Oktober 2018

Die Entstehung des deutschen Fahrverbotswahnsinns

Ahnungslose und hochdotierte EU-Parlamentarier und Brüssokraten beschliessen Verordnungen mit fragwürdigen Grenzwerten. Die Automobilindustrie verlegt sich aufs Schummeln, die deutsche Regierung schaut zu bzw. weg, wie man es nimmt, und die Kommunen und Landesämter stellen Messstellen so auf, dass möglichst höhere Werte gemessen werden können (trifft wohl nur auf Deutschland zu). 

Dann lässt man einige Jahre verstreichen, bringt massenhaft Autos in den Verkehr, deren Vorzüge vor allem in höherer Leistung, grösserem Gewicht und Energieverbrauch liegen, anstatt verbrauchs- und schadstoffarme Autos zu zu entwickeln und zu verkaufen. 

Es passiert immer noch nichts, abgesehen davon, dass die französischen Autobauer den US-Markt links liegen lassen, weil ihnen klar ist, dass die geforderten Emissionswerte im Realbetrieb nicht zu erreichen sind.

Dann wechselt ein hochrangiger Ingenieur aus der Autostadt Detroit zur US-Umweltbehörde und geht der Sache auf den Grund, weil ihm nicht klar ist, wie man (die deutschen Hersteller) die angepriesenen Werte erreichen kann. Der Skandal ist perfekt, wird jedoch heftig dementiert und auf niedrigere Chargen verlagert.


Auf dem Höhepunkt der Katastrophe tritt die Deutsche Umwelthilfe, von EU- und deutschen Steuergeldern gepampert, auf den Plan und verklagt Städte (KBA und Verkehrministerium wussten seit Jahren über die Mauschelpraxis Bescheid), anstatt den Herstellern auf die Pelle zu rücken oder die Ministerien oder Bundesbehörden wegen Untätigkeit und Mitwisserschaft anzugehen.


Davon abgesehen passiert in Berlin immer noch nichts, während Städte wie Stuttgart, Hamburg, München und Frankfurt sich wegen Klagen und Fahrverboten winden.
Die Gerichte werden tätig, schauen sich die (unsinnigen, aber gültigen) Grenzwerte an und verhängen Fahrverbote, was natürlich an Absurdität nicht zu überbieten ist, weil Fahrverbote dazu führen, dass Umwege gefahren werden, die höhere Schadstoffwerte zur Folge haben.


In Berlin kommt es erst dann zu (zaghaften und unausgegorenen) Reaktionen, als die Landtagswahlen in Bayern und Hessen vor der Tür stehen. Eine Lösung ist aber noch immer nicht gefunden.


Dabei wäre sie so einfach, dass sogar ein Achtklässler darauf kommen würde. Sie wäre auch höchst wirksam und würde über den Markt in einigen Jahren funktionieren. Die Kfz.-Steuer wird gestaffelt nach Emissions- und Verbrauchswerten erhoben, und zwar spürbar (in der Industrie funktioniert das mit CO2-Zertifikaten). Beispiel: Steuer für schadstoffarmes Auto mit geringen Verbrauchswerten 500,00 EUR p.a., Auto mit hohen Schadstoffwerten und hohem Verbrauch 5.000,00 EUR, entsprechende Werte dazwischen.


Die Industrie würde sich sehr schnell anpassen und der Umwelt wäre damit gedient und den fragwürdigen Nachrüstungs-Blödsinn könnte man sich ersparen. Und die Autoindustrie würde sich auf Innovation in Verbrauchs- und Emissionswerten konzentrieren, anstatt Motoren für 2,5 Tonner als Massen-PKWs zu züchten.


Warum man z.B. in Freiburg erst eine drohende Klage zum Anlass nimmt, Ampelschaltungen zu optimieren, erschliesst sich mir auch nicht. Die Rotphase an der Ampel an der Kronenbrücke dauert immer noch knapp 35 Sekunden. Das ist genug Zeit, um täglich satte und anhaltende Staus zu erzeugen, die weit bis auf die Autobahn reichen. So kann man der DUH auch in die Hände spielen. Es ist auch genug Zeit, um das dreifache an Radfahrern und Fussgängern zu bewältigen, denen aber auch 15-20 Sekunden reichen würden, danach kommt meistens niemand mehr.


Um diese Regierung beneidet uns sicher niemand.

Montag, 15. Oktober 2018

Debakel in Bayern

Das beste Ergebnis der Landtagswahl in Bayern ist die gestiegene Wahlbeteiligung, sie erhöhte sich gegenüber der letzten Wahl auf 72 % (vorher 63,6 %).

Die ehemaligen Volksparteien repräsentieren nicht mehr das Volk, das inzwischen gemerkt hat, dass ein "Weiter so!" nicht mehr ausreicht. Dass ausgerechnet im reichsten Land die Partei abgestraft wird, die seit knapp 70 Jahren die Regierung stellte, ist bestimmt kein "Vogelschiss". Das wird sich wiederholen in Hessen und es hat sich bei der letzten Bundestagswahl schon angedeutet.

Dass sich CDU/CSU, SPD und Grüne reflexartig und mit der Populismuskeule gegen Kritik wehren, war ebensowenig hilfreich, wie Argumente gegen unkontrollierte Migration als Naziparolen abzutun.

Dabei gerieten andere wichtige Themen, die für das Regierungsversagen stehen, eher in den Hintergrund.
  • Energiewende
  • Verkehrskonzepte (Dieselgipfel)
  • bezahlbarer Wohnraum
  • Bildungspolitik
  • marode Infrastruktur
  • Digitalisierung
  • Pflegenotstand
  • Rentenpolitik
In diesen Politikfeldern hat die Regierung fast nichts auf den Weg gebracht, was zu Ende gedacht war, manches ist über Abschiebung an Kommissionen nicht hinausgekommen.

Die Energieversorgung ist weniger sicher, volatil, Trassen fehlen, Strompreise steigen und der im Vergleich zu anderen Industrienationen gestiegene CO2-Ausstoss wird bejammert, obwohl z.B. Frankreich und England viel mehr Strom aus Kernenergie erzeugen (ohne CO2). Niemand hat sich bisher dazu geäussert, wieviel Gigawatt Kraftwerkskapazität zusätzlich benötigt wird, wenn nur 25 % der Autos als E-Mobil unterwegs sind und wo diese ihren Strom herbekommen.

Auf der ganzen Welt gibt es nur ein Land, das Dieselfahrzeuge mit einem Fahrverbot belegt, ausgehend von fragwürdig festgelegten Stickoxid-Grenzwerten, von denen, so behaupte ich, die meisten Parlamentarier in Brüssel keine Ahnung hatten. Eine unselige Kumpanei der Regierung mit der Automobilindustrie oder ein konsequent praktiziertes Wegsehen der Politik rächt sich im Lichte bestehender EU-Grenzwerte nun so, dass der Bürger den Schaden hat. Das ist genauso unbegreiflich wie skandalös.

Preisgünstige Mietwohnungen zu bauen interessiert schon lange nicht mehr. Weder den Bund, noch die Länder und die meisten Kommunen und deren Wohnbaugesellschaften. Dabei sind Mittel in ausreichendem Umfang vorhanden (Zuschüsse, zinslose Kredite). Statt dessen werden ständig neue Bauverordnungen erlassen und der Dämmwahn auf die Spitze getrieben.

In der Bildungspolitik wird der Mangel bewirtschaftet, die Länder wetteifern um unbesetzte Lehrerstellen, die Schulabschlüsse werden schlechter und die Wirtschaft beklagt mangelnde Qualifikationen und fehlende Fachkräfte. Viele Schuleinrichtungen sind in denkbar schlechtem Zustand.

Dies gilt auch für Strassen und Brücken, von denen seit langem bekannt ist, wie marode sie sind, ohne dass Abhilfe geschaffen worden wäre. Es sieht so aus, dass hier vieles auch im föderalistisch-bundesstaatlichen Durcheinander liegen bleibt und über deutsche Grossprojekte lacht die Welt.

Bundesmittel für die Digitalisierung werden von Ländern und Kommunen nicht abgerufen, ebenso wenig Zuschüsse für städtische Luftreinhaltungsprogramme. Ein Armutszeugnis. In diesem unseren Land gibt es immer noch weite Teile, die von einem funktionierenden Mobilfunk abgeschnitten sind,
ohne das ernsthaft etwas unternommen wird.

Dass Deutschland abwirtschaftet zeigt sich auch in der Gesundheitspolitik und der Rentenpolitik. Die deutschen Renten sind im Schnitt geringer (OECD-Durchschschnitt 63 % des Nettoeinkommens, in Deutschland sind es 51 %), Laut einer aktuellen Umfrage sind 3/4 der Befragten wenig zufrieden oder unzufrieden mit der Arbeit der Regierung. Von 137 Massnahmen, deren Umsetzung im Koalitionsvertrag festgehalten sind, sind derzeit 5 umgesetzt, 3 sind in Arbeit (Süddeutsche Zeitung vom 15.10.18). Man muss kein Hellseher sein, dass diese Regierung dass Klassenziel nicht erreichen wird, wahrscheinlich wird sie vorher zurücktreten oder dazu gezwungen.

Wahrscheinlich wird nach der Wahl erst einmal gar nichts passieren, da einige Parteien das Ergebnis analysieren müssen. Die CSU behauptet immerhin, dass sie einen klaren Wählerauftrag zur Regierungsbildung erhalten hat. Und die Kanzlerin gibt vor, verstanden zu haben, dass Vertrauen verloren gegangen ist.

Na, dann.








Dienstag, 20. März 2018

Erdogan der Eroberer

Dass sich niemand gross darüber aufregt, dass die Türkei - noch dazu mit deutschen Panzern und anderem Militärgerät - in Nordsyrien breit macht, die türkische Flagge hisst und Zehntausende von Zivilisten vertreibt oder sie zur Flucht zwingt, wundert doch sehr. 

Inzwischen hat Assad, der dafür allerdings mehrere Wochen brauchte, den Angriff als Invasion bezeichnet. Jetzt, immerhin (seit gestern), zeigen sich auch die USA beunruhigt über die humanitäre Lage in Afrin.

Von der Bundesregierung oder der Kanzlerin hört man so gut wie nichts dazu.

Dass die EU/Brüssel die Türkei auch noch immer mit Millionenbeträgen für Heranführung an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit unterstützt, scheint auch wenige zu interessieren.

Der UN fällt heute bereits ein, dass der achtzehnmonatige Ausnahmezustand in der Türkei zu einer massiven Beeinträchtigung der Menschenrechte geführt hat. Wahrscheinlich hat die UN das heutige Urteil des EU-Menschengerichtshofs abwarten müssen, weil man sich eine isolierte Stellungnahme nicht zutraute.

Also doch "Weiter so" und dicke Bretter lieber zur Seite legen.

Nachtrag vom 21.3.18

Heute hat die Bundeskanzlerin laut Presseberichten die Vorgänge in Syrien, darunter Afrin und Ost-Ghuta, "aufs Schärfste verurteilt".

21.3.18, 17:50 Uhr:

Frau Nahles hat es inzwischen auch gemerkt, dass da etwas schief läuft.

Frau Wagenknecht will wissen, warum es dann keinen Rüstungsexportstopp gibt udn warum "weitere millionenschwere Finanz- und Kredithilfen weiter an Erdogan fliessen".

Konsequenzen auf Regierungsseite: bisher: keine, Kritik: ja, aber spät.


Mittwoch, 28. Februar 2018

An die Wand gefahren - das Auto!

Die aktuelle Debatte um die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, die im Grunde nicht überraschend ist, weil die Einhaltung der entsprechenden Rechtskraft besitzenden Normen über Luftreinhaltung seit 2010 gelten, beweist das ein "Weiter so!", wie es die letzten Regierungen es sich zu eigen gemacht haben, nicht mehr funktioniert.

Das Urteil ist zudem eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung und die Automobilindustrie, und nicht die erste dieser Art. Was jetzt, wenn man eilfertig versucht, das Urteil umzusetzen, alles noch an Klagen auf uns zukommt (Handwerker, Anwohner usw.), ist noch gar nicht absehbar.

Ob sich die Automobilindustrie sich das letztlich als Erfolg anrechnen lassen kann, die Öffentlichkeit, also Verbraucher und Kunden, Institutionen und Regierungen, Städte und Gemeinden, so lange bewusst und vorsätzlich getäuscht zu haben, ist mehr als fraglich. Neueste Aussagen ihres Verbandes lassen vermuten, dass diese Verursacher es mit Software-Updates bewenden lassen wollen, für die der Kunde wahrscheinlich auch noch zahlen soll.

Das es erst argwöhnischen Behörden in den USA spanisch vorkam, was die deutschen Autobauer in den USA an Verbrauchs- und Abgaswerten vorgaben erreichen zu können, wirft ein ganz schlechtes Bild auf unsere Regierung und die Behörden, insbesondere das Kraftfahrtbundesamt. Dass sich keine Regierung um die EU-Richtlinien zur Luftreinhaltung scherte, ist ein Skandal und scheint sich nun auf dem Rücken getäuschter und geschädigter Kunden zu rächen.

So wichtig die Reinhaltung der Luft in unseren Städten auch ist, so wenig hat man anscheinend Sinn und Umsetzbarkeit der Richtlinien hinterfragt. Offenbar in der Hoffnung, dass sich alles irgendwie zusammenmischt, was in die Luft geblasen wird. Vielleicht auch in der Hoffnung, der Anteil schadstoffärmer Autos würde die Luft verbessern in Verbindung mit der Erwartung, dass E-Autos sich schneller durchsetzen, für die nicht einmal eine vernünftige Infrastruktur vorhanden ist.

Das erinnert leider bedenklich an die überstürzte Energiewende, für die - absehbar - nicht ausreichend Leitungen geschaffen wurden. Der Anteil der Erneuerbaren steigt und steigt und der Strom wird trotzdem teurer, wovon die wenigstens profitieren, es sei denn, sie haben selbst in diese Technik investiert. Und von Leitungen, die den Strom dahin transportieren, wo er benötigt wird, ist nichts zu sehen.

Zurück zum "Dieselskandal":

So schlecht, wie sie nun gemacht wird, ist die neueste Dieseltechnologie bei weitem nicht und wenn viele nun auf Benziner umsteigen, kommt das nächste Problem um die Ecke. Die meisten Benzinmotoren (Einspritzer zumal) emittieren mehr Russpartikel als Dieselmotoren. Warum weist das Umweltbundesamt - folgenlos für alle Betroffenen und die Regierung - seit 1990 darauf hin, dass auch in Deutschland die realen Schadstoffemissionen höher sind als die Typprüfwerte, die auf dem Rollenprüfstand ermittelt wurden. Damit muss Schluss sein.“, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am 8.10.2015 (hier).

Warum nur vereinzelt von Politikern die Autoindustrie aufgefordert wird, kostenlos nachzurüsten, wo geschwindelt wird, erschliesst sich dem autofahrenden Kunden nicht. Die Regierung steht nicht zum ersten Mal eher auf der Seite der Industrie als sich für den Bürger stark zu machen. Und das ist der eigentliche Skandal.

Da das Urteil des Gerichts, wie alle Urteile, auslegbar ist, ist damit wohl noch nicht alles gesagt. Verhältnissmässig soll vorgegangen werden, das wird jeder wohl anders sehen. Das Urteil ist aber in jedem Fall eine schwere Niederlage für eine untätige Regierung und für unsere Schlüsselindustrie, der die EU-Richtlinien auch bekannt sein dürften.

Typisch ist es auch für unser Land, dass erst mit einem Fahrverbot gedroht werden muss, bevor etwas passiert. Ob aber das Richtige passiert, steht noch dahin, selbst wenn Aussitzexperten und Beschwichtiger wie Alexander Dobrindt nicht mehr im Amt sind.







Sonntag, 25. Februar 2018

Jordan B. Peterson: 12 Rules for Life

Jordan B. Peterson, geb. 1962, ist ein kanadischer Psychologieprofessor, der seit 1999 an der Universität von Toronto lehrt. Er hat mehrere hundert Fachartikel und einige Bücher publiziert. Seine Vorträge, Vorlesungen und seine Videos (YouTube) finden eine grosses Echo in Kanada und den USA. Er bezieht sein Wissen auch aus seiner langen Tätigkeit als klinischer Psychologe.






Mit seinem kürzlich erschienenen Buch "12 Rules For Life" ist er zunehmend auch in Europa bekannt geworden. Das Buch befindet sich auf allen Bestsellerlisten auf den obersten Plätzen. 

Jordan Peterson schliesst mit seinem Neune Buch eine grosse Lücke, die seit langer Zeit besteht. Es als typisches Ratgeberbuch zu verzeichnen, wie es viele gibt, wäre zu kurz gegriffen. Es geht um viel mehr. Das Buch ist eine gelungene Synthese vielfältiger Erfahrungen und Errungenschaften in den Bereichen Psychologie, Anthropologie, Biologie, Naturwissenschaften, Politik und Soziologie, die in dieser Form, Prägnanz und Zusammenfassung noch nicht vorlagen. 

Es ist, als ob man den Lebenserfahrungen Generationen unserer Vorfahren zuhört, deren Weisheiten vielleicht nicht gerade modern und auch politisch willkommen sein mögen, eben weil sie zeitlos sind. Viele kennen die Probleme, die Peterson anspricht, aus eigener Erfahrung, können sie jedoch nicht zuordnen oder fühlen sich damit überfordert in der heutigen Zeit, die auch von Globalisierung, politischer Korrektheit und Ideologisierung geprägt ist.

Jordan Peterson führt uns auch zurück auf den gesunden Menschenverstand, gepaart mit der Weisheit unserer Vorfahren. Und da ist einiges konservativ, was natürlich längst vorlaute und unsachliche Kritik hervorgerufen hat, die versucht, Peterson in die rechte Ecke zu schieben, wo er bestimmt nicht hingehört. Es ist eben ideologiefrei, was er postuliert und er begründet dies auch auf eine gelungene Art und Weise. Die Lektüre ist ebenso spannend, wie unterhaltsam und informativ.






Mit seinen Ideen, Anstössen und Vorschlägen, Lebensregeln genannt, könnte er durchaus ein humanistisches Weltbild der Zukunft entwickelt haben. Plötzlich ergibt vieles wieder einen Sinn in unserem Leben. Für viele dürfte es so sein, als hätten sie ihren Kompass wiedergefunden.



Die Zwölf Regeln.

1. Steh aufrecht im Leben. 
2. Behandle dich selbst so wie jemanden, für den du verantwortlich bist. 
3. Befreunde dich mit Menschen, die das beste für DICH wollen. 
4. Vergleiche dich mit dir selbst wie Du warst, nicht mit anderen Menschen von heute. 
5. Lass nicht zu, dass deine Kinder etwas tun, dass du sie nicht mehr magst. 
6. Ordne dein eigenes Haus, bevor du die Welt kritisierst. 
7. Strebe nach Dingen, die Bedeutung haben. 
8. Bleibe wahrhaftig oder versuche wenigstens, nicht zu lügen. 
9. Gehe immer davon aus, dass dein Gesprächspartner etwas weiß, das du nicht weißt. 
10. Sei präzise in deiner Sprache. 
11. Störe Kinder in ihrer Entwicklung nicht, wenn sie etwas im Leben ausprobieren. 
12. Streichele eine Katze, wenn du einer auf der Straße begegnest.


Für mich ist dieses Buch ein grosser Gewinn, ich kann es uneingeschränkt empfehlen, gerade weil es eine Fülle an Erklärungen und  einen wissenschaftlichen Hintergrund bietet, dem zu folgen Spass macht und der hoffen lässt.

Ein Link zu einem Fernsehinterview mit dem Sender Channel 4 (britischer Sender) befindet sich hier. Erstaunlich, wie Peterson trotz der Methoden der Moderatorin Cathy Newman (ständiges Unterbrechen; verkürzte und entstellte Zitate Peterson etc.) ruhig und sachlich bleibt.

Samstag, 24. Februar 2018

Deutschland als Gouvernantenstaat

Zu gut, um nicht verbreitet zu werden. 



Deutschland auf dem Weg zum Gouvernantenstaat und wie Bürger gegängelt und bevormundet werden. Wolfram Weimers neuester Beitrag im "The European".

hier


Samstag, 17. Februar 2018

Klimawandel oder Gehirnerwärmung?

In welchem Umfang der Mensch zur Erderwärmung beigetragen hat und welchen Beitrag unterschiedlichste Faktoren, wie z.B. zyklische Schwankungen der Sonneneinstrahlung, Meeresströmungen und (El Nino/la Nina etc.), (submariner) Vulkanismus, langfristige Klimazyklen, die sich in Jahrzehntausenden bemessen, dazu leisten, wird die Wissenschaft wohl bald herausfinden, wenn ideologische Scheuklappen abgenommen werden und nur noch Tatsachen zählen und keine Prognosen.







Worüber ich mir mehr Sorgen mache, ist die zunehmende Gehirnerwärmung. Damit meine ich den zunehmenden Grad an Dummheit in der Welt, der durch unseriöse Medien, populistische Vereinfachungen einfältige Fortschritts-gläubigkeit und Festhalten an Ideologien noch verstärkt wird. 






Anstatt in Bildung und die Grundversorgung weiter Teile der Menschheit zu investieren, träumen wir davon, einst den Mars oder Exoplaneten besiedeln zu können. Anstatt die Ursachen von Konflikten zu beseitigen oder zu erforschen, wie man sie vermeidet, wird in Panzer, Flugzeuge und Fregatten investiert. Die weltweiten Rüstungsverkäufe betrugen 2016 rd. 1.600 Mrd. €.

Selbst gutgemeinte (?) Entwicklungshilfe von rd. 146 Mrd $ 2016 (Quelle: DAC (Development Assistance Committee der OECD), deren angestrebte Wirkungen in den meisten Fällen bei den Menschen nicht ankommen, sondern Korruption und Misswirtschaft fördern und den Geberländern Aufträge und Einfluss verschaffen, hebt weder den Lebensstandard noch das Bildungsniveau. Im Gegenteil, Abhängigkeiten werden fortgeschrieben oder ausgebaut, was die Flüchtlingsströme sicher nicht reduziert. Ein guter und informativer Beitrag siehe hier




Erst Jahrzehnte erfolgreichen Wirkens der Automobilindustrie bringen Politiker dazu, über die Folgen der Emission von Abgasen nachzudenken. Die Strategieabteilungen dieses Industriezweiges, die immer grössere, teurere und leistungsstärkere Autos vom Band rollen lassen, hätten sich genau so gut auf die Entwicklung noch schadstoffärmerer PKWs mit weniger Leistung für den Massenverkehr konzentrieren können.

Erst Jahrzehnte hemmungslosen Konsums, dessen Folgen für die Umwelt niemand bedacht hat, bringen uns dazu, den Verbrauch von Rohstoffen und natürlichen Ressourcen in der Dimension einer Kreislaufwirtschaft zu denken. Gerade noch rechtzeitig angesichts der Vermüllung unserer Meere und Ozeane? Was ist, wenn die fortschreitende Belastung der Umwelt über die Nahrungskette, deren Spitze zu sein wir uns rühmen, längst in unseren Lebensmitteln und damit unseren Organen Eingang gefunden hat, quasi als Trojaner?

Statt dessen beschäftigt man sich lieber mit den wirklich wichtigen Dingen, wie Verschärfung von Brandschutzvorschriften, Glühbirnenverbot, Bananenkrümmung, Verkehrsregelung, politisch gerechter Sprache, gendergerechten Toiletten und damit, Dinge nicht mehr bei ihrem Namen benennen zu dürfen, ohne als Reaktionär oder Rechtspopulist beschimpft zu werden.