Dienstag, 24. Juli 2012

Dr. Sally Ride: Die erste US-Amerikanerin im All

Von Spiegel-Online erfahren wir heute, dass die berühmte Astronautin und Wissenschaftlerin, die gestern im Alter von 61 Jahren nach längerer Krankheit starb, die letzten 27 Jahre ihres Lebens mit einer Frau zusammenlebte.

Man hätte sich darauf beschränken können, ihr Leben nachzuzeichnen, ihr wissenschaftliches Engagement, ihre Wissbegierde, ihre Zeit bei der NASA., ihre zahlreichen Auszeichnungen und ihr Unternehmen, das inzwischen 40 Mitarbeiter beschäftigt und sich damit befasst, Jungen und Mädchen gleichermassen für Wissenschaft, Technik und Forschung zu begeistern.

Nein, man muss schlagzeilengeil dahertönen, dass sie nach ihrem Tode ihr "Coming-out" gehabt hätte, weil dies auf der Homepage ihrer Firma (www.sallyridescience.com/sallyride/bio) aus der veröffentlichten Todesanzeige herauszulesen war. Dort steht übrigens folgender Hinweis: 

"In addition to Tam O’Shaughnessy, her partner of 27 years, Sally is survived by her mother, Joyce; her sister, Bear; her niece, Caitlin, and nephew, Whitney; her staff of 40 at Sally Ride Science; and many friends and colleagues around the country."


Abgesehen davon, dass ihre Freunde und Bekannten davon wussten, war es doch ihre Privatsache und nicht ein Thema der Öffentlichkeit. Was ist denn daran sensationell, dass man es in den Titel packen muss. Muss man die Menschen danach einteilen, wie, was und wann sie etwas öffentlich über ihre sexuellen Präferenzen mitteilen? Ich denke, da bietet die aussergewöhnliche Biographie dieser Wissenschaftlerin genügend Anhaltspunkte der Würdigung, die aber bei SPON spärlich ausfallen.